Die 10 bizarrsten Momente in der Geschichte der Cover-Songs
Cover-Songs können vieles sein.
Sie sind prima, etwas Neues zu lernen, neue Fans zu erreichen und regelmäßig Musik zu veröffentlichen, auch wenn du gerade kein neues Material hast.
Es ist nicht schwer zu verstehen, warum viele MusikerInnen Cover-Songs in ihr Repertoire aufnehmen. Das Aufnehmen und Lizenzieren eines Cover-Songs ist ein Muss für alle ambitionierten SongwriterInnen.
Doch Cover können auch ganz einfach super bizarr sein.
Egal, ob die neue Version eine komplett andere Richtung einschlägt als das Original, oder das ganze Ding einfach nur super surreal ist – hier sind 10 der bizarrsten Momente in der Geschichte der Cover-Songs.
1. “My Sharona” – Atlas Sound
Bradford Cox von Deerhunter und Atlas Sound ist bekannt für seine Bühnen-Antiquitäten und sein unverblümtes Auftreten in der Öffentlichkeit.
Doch die Show von Atlas Sound im Cedar Cultural Centre in Minneapolis 2012 gewinnt wahrscheinlich den Preis für den verrücktesten Auftritt.
Eine schwarze Skimaske tragend kam Cox dem Wunsch des Publikums nach, als er lauthals ein einstündiges Cover von der Single “My Sharona” von The Knack aus dem Jahr 1979 zum Besten gab.
Hier kannst du dir einen Auszug aus der bizarren Angelegenheit ansehen:
2. “Pure Imagination” – Fiona Apple
Alles an der Adaption des Films “Charlie und die Schokoladenfabrik” von Roald Dahl kippt ins Dunkle und Bizarre.
Doch wenn Gene Wilders Willy-Wonka-Charakter “Pure Imagination” singt, wird einem so eine kurze Verschnaufpause von der duseligen Wonka-Spannung geboten.
Wenn sie gut gemacht sind, können Cover-Songs Stimmungen hervorheben, von denen man gar nicht wusste, dass sie in der Originalversion enthalten sind.
Die Version von Fiona Apple entpuppt den Song als den gruseligen Trip durch die Psyche, der er unter der Oberfläche in Wirklichkeit ist:
3. Macaulay Culkin’s The Pizza Underground
Der Star von Kevin allein zu Haus Macaulay Culkin machte sich in den 90ern einen Namen für seine Auftritte in nostalgischen Klassikern wie Richie Rich und The Pagemaster.
Doch wusstest du, dass er auch der Frontmann einer Velvet-Underground-Tribute-Band mit Pizza-Motto war?
Nachdem er durch Kultfilme wie Party Monster und Saved! als generell sehr lustiger Mensch und Schauspieler wieder auf den Plan getreten war, war eines seiner Projekte von 2013-2018 The Pizza Underground.
Hör dir hier ihre Version von “All Tomorrow’s Parties” an:
4. “[I Can’t Get No] Satisfaction” – Devo
Der poserhafte und fahrige New-Wave-Sound von Devo beinhaltete schon immer wirkmächtige Kritik und Satire.
Nirgendwo tritt ihr ironisches “de-evolution”-Manifest besser in Erscheinung als in ihrem Cover von “[I Can’t Get No] Satisfaction” von den Rolling Stones aus dem Jahr 1978.
Devos Version des Songs klingt so, als hätten Aliens das Original der Rolling Stones von 1965 mit Hilfe einer primitiven, außerirdischen Version von Google Translate in ihre Datenbank hochgeladen.
Devos Version des Songs klingt so als hatten Aliens das Original der Rolling Stones von 1965 mit Hilfe einer primitiven, außerirdischen Version von Google Translate in ihre Datenbank hochgeladen.
Hier kannst du sie dir anhören:
5. “Little Drummer Boy” – The Dandy Warhols
Indie-Rock-Interpretationen populärer Weihnachtslieder waren mal mehr, mal weniger erfolgreich, doch die Version von “Little Drummer Boy” von den Dandy Warhols ist nochmal etwas ganz Anderes.
Das Abgefahrendste an dem Cover ist, wie gut der Song im Grunde zum Shoegaze-Rhythmus und den Vocal-Harmonien der Dandys passt.
Der Track ist überraschend eingängig und besonders unheimlich, wenn man ihn sich außerhalb der Weihnachtszeit anhört.
6. “Alabama Song (Whisky Bar)” – The Doors
The Doors sind für das moderne Ohr etwas eher Außergewöhnliches. Ihr Repertoir reicht von kopflastigem Psychedelia bis zu veraltetem Roadhouse-Boogie.
Doch sie behielten stets einen eher kopflastigen Touch bei, der in gewisser Weise im Widerspruch zu der unkomplizierten Message von Frieden und Liebe ihrer ZeitgenossInnen stand.
Dieses Flair von arrogantem Intellektualismus war es wahrscheinlich, das sie dazu veranlasst hat, ein mit Musik von Kurt Weill unterlegtes Gedicht von Bertolt Brecht zu covern.
7. “Lucy in the Sky with Diamonds” – William Shatner
Dieses Cover ist vollkommen surreal. Ich habe so viele Fragen:
- Wessen Idee war es, dass Shatner die Lyrics in dieser Art und Weise vorträgt?
- Wer hat sich das gewiefte Studio-Arrangement des Songs ausgedacht?
- Wer um Himmels Willen dachte, das alles sei ein guter Plan UND hat dafür Geld locker gemacht?
Vielleicht sollten wir den Track einfach für sich selbst sprechen lassen:
8. “Tomorrow Never Knows” – Daniel Johnston and Jad Fair
Wenn wir schon beim Thema sind die Beatles sind tatsächlich die am meisten gecoverte Band aller Zeiten.
Wer so viel Raum zum Covern bietet, zieht zwangsläufig auch Skurrilitäten an – und Daniel Johnston hat da definitiv geliefert.
Als lebenslanger Fan der Kult-Band hat Johnston seine Bewunderung von “Tomorrow Never Knows” in eine bizarre Cover-Version für sein 2001 erschienenes Album Spookygegossen:
9. “The Simpsons End Credits Theme” – Sonic Youth
Ein Cameo-Auftritt in den Simpsons ist praktisch eine Ehrenauszeichnung für kulturelle Relevanz.
Ein Cameo-Auftritt in den Simpsons ist praktisch eine Ehrenauszeichnung für kulturelle Relevanz.
Da ist es keine Überraschung, dass Bands wie Smashing Pumpkins und Cypress Hill sofort die Gelegenheit ergriffen, der Sendung über die Festival-Kultur der 90er ihr alternatives Gütesiegel zu verpassen.
Doch Sonic Youth haben dem Ganzen noch einen draufgesetzt, indem sie das Outro-Theme für das Ende der Folge gecovert haben.
Ihr rauer Gitarren-Sound leitet die Melodie in fieberhafte neue Bahnen:
10. “Wonderwall” – Cat Power
Eine Liste mit Cover-Songs wäre nicht komplett ohne den Lagerfeuer-Gitarrenklassiker “Wonderwall” von Oasis.
Die Version von Cat Power schafft es irgendwie, dem müden und zahnlosen Track einen gewissen Sinn von Intimität zu verleihen – ein Kunststück, das viel Skill und Vision erfordert.
Bizarr gecovert
Letzten Endes können wir es wohl nicht vermeiden, wie wir selbst zu klingen, egal wie sehr wir versuchen, die Tracks, die wir lieben, zu reproduzieren.
Cover-Songs sind ein vielseitig einsetzbares Tool, das du in deinem Werkzeugkasten haben solltest. Wahrscheinlich ist das auch der Grund dafür, dass sie manchmal ins Bizarre abdriften.
Wenn man hört, wie ein/e MusikerIn einen bekannten Track neu interpretiert, kann einem das Einblicke darin liefern, was einen Song großartig macht. Die abgefahrendsten Cover ziehen da den Vorhang sogar noch weiter auf.
Letzten Endes können wir es wohl nicht vermeiden, wie wir selbst zu klingen, egal wie sehr wir versuchen, die Tracks, die wir lieben, zu reproduzieren.
Jetzt da du gesehen hast, wie bizarr Cover sein können, kannst du dich selbst daran machen, eine Ecke der Musikgeschichte zu interpretieren.
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