6 Dinge, die physische Formate uns über das Streaming lehren können

6 Dinge, die physische Formate uns über das Streaming lehren können

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Das Streaming ist dabei, die Welt zu erobern. Man muss nur einen kurzen Blick auf die Zahlen werfen, um zu erkennen, dass es als Trend unaufhaltsam voranschreitet.

CD-Verkäufe sind in den letzten 10 Jahren um 80% zurückgegangen und auch Downloads weisen einen ähnlichen Trend auf.

An ihrer Stelle hat sich das Streaming breitgemacht. Der einzige Kandidat in Sachen physischer Formate ist mittlerweile nur noch die Schallplatte.

Jetzt da ein futuristisches digitales Medium Seite an Seite mit einem lange bewährten analogen Format besteht, kommt es einem langsam so vor, als würden die Vergangenheit und die Zukunft gleichzeitig existieren.

Doch tatsächlich ist es so, dass physische Formate uns nach wie vor viel darüber lehren, wie sich, seit aufgenommene Musik zum Standard wurde, unser Hörerlebnis entwickelt hat.

Hier kommen sechs Dinge, die physische Formate uns über den Vertrieb lehren, und wie MusikerInnen das auf ihre schöne neue Welt des Streamings übertragen können.

1. Die Bedeutung des Albumcovers

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Hier kommt ein verrückter Fact: Schallplatten haben sich gar nicht wirklich gut verkauft, bis ihnen Ende der 1930ers Jahre standardmäßig das Albumcover beigefügt wurde.

Seitdem ist das Albumcover aus dem Musikerlebnis nicht mehr weg zu denken.

Diese tiefe Verbindung lost sich nicht einfach in Wohlgefallen auf, nur weil physische Formate langsam aber sicher vond er Bildfläche verschwinden. Man braucht nach wie vor ansprechende, auffällige Cover für seine Alben, damit sie sich im digitalen Marketplace vom Rest abheben.

Die visuelle Darstellung deiner Musik ist der erste Eindruck, den Leute von ihr bekommen. Ein tolles Albumcover kann dabei helfen, potentielle HörerInnen anzusprechen, und gibt einen visuellen Hinweis darauf, wie man deine Musik interpretieren kann.

Ein tolles Albumcover kann dabei helfen, potentielle HörerInnen anzusprechen, und gibt einen visuellen Hinweis darauf, wie man deine Musik interpretieren kann.

Falls du lernen willst, wie du dein eigenes Albumcover erstellst, kannst du dir unsere Zusammenstellung kostenloser Online-Tools durchlesen.

2. Die Länge deines Release

Es hat schon massenhaft Experimente mit ungewöhnlich kurzen oder langen Alben gegeben, doch das 30-50 Minuten lange Album scheint sich in unserem musikalischen Bewusstsein festgesetzt zu haben.

Diese Länge kommt von der 12-Zoll-Schallplatte, deren Seiten jeweils 20 Minuten lang sind.

Die Länge einer Langspielplatte wurde schnell mit dem kompletten künstlerischen Statement einer Band assoziiert, als sich das Format in den 1970er Jahren etablierte.

Die Länge der LP wird auch im Zeitalter der “album-equivalent unit” (in etwa “dem Album ähnlichen Einheit”) noch als Maßstab herangezogen.

Wir erfreuen uns alle schon so lange an Alben einer bestimmten Länge, dass diese mittlerweile in unsere Musik-DNA eingegangen ist. Zu lange Alben können – selbst im Streaming-Zeitalter – anstrengend sein.

3. Traditionen der Albensequenzierung

Der Moment, in dem man aufsteht, um die Platte zu wenden, ist für alle, die mit Schallplatten aufgewachsen sind, mit intensiver Nostalgie besetzt.

Und das Konzept der A- und B-Seite beruht nicht nur auf technischen Beschränkungen… Die Konsequenzen der Beschaffenheit des Mediums an sich sind Teil künstlerischer Traditionen der physischen Musik.

MusikerInnen wussten, dass es stets einen Moment der Stille geben würde, wenn die HörerIn oder der Hörer die Platte wendet.

Sie nutzten diesen Umstand aus, indem sie den ersten Track auf der B-Seite strategisch auswählten – die B-Seite war geboren.

Längere Stillen zwischen Tracks können die HörerInnen auf einen ästhetischen Bruch vorbereiten oder über die Ähnlichkeit zweier aufeinanderfolgender Tracks hinwegtäuschen.

Doch auch andere technologische Beschränkungen haben sich auf die Sequenzierung ausgewirkt. “Inner-groove distortion” beispielsweise sorgt für Probleme bei der Soundqualität gegen Ende der jeweiligen Plattenseite.

Aus diesem Grund platzierten Labels häufig Balladen oder sanftere Songs am Ende, sodass die Verzerrung weniger störte.

Ob bewusst oder unbewusst – diese Tricks bei der Sequenzierung haben sich auch auf moderne Alben und die gestreamten Alben, die wir uns heutzutage anhören, übertragen.

4. Die Rolle der Single

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Die 7-Zoll-Single mit 45 Umdrehungen pro Minute war eines der ersten konsumierbaren Musikformate, die jemals entwickelt wurden.

Singles waren billig genug, sodass junge Leute zum ersten Mal ihre Lieblingssongs “besitzen” konnten. Sie waren extrem beliebt.

Durch ihre kompakte Größe waren sie tragbar und konnten leicht abgespielt werden. In gewisser Hinsicht war eine gut sortierte Sammlung von 7-Zoll-Singles die frühe Version der Playlist.

In gewisser Hinsicht war eine gut sortierte Sammlung von 7-Zoll-Singles die frühe Version der Playlist.

Single-Verkäufe führten zur Entwicklung der Hitparade und Single-Charts, wie wir sie heute kennen.

Wenn wir heutzutage von Singles sprechen, meinen wir nicht mehr das eigentliche Medium, sondern das Konzept der Single, das den zentralen Track, den MusikerInnen von einem Release promoten, meint.

Doch das ursprüngliche Vermächtnis der Single ist nicht außer Acht zu lassen – die Songs, die du für deine Single auswählst, sollten stark genug sein, um eigenständig bestehen zu können.

Wenn deine HörerInnen nur für diesen einen Song bezahlt haben, hat es sich gelohnt? Sagt der Song alles, was nötig ist, um deinen HörerInnen eine gute Einführung in deine Musik zu geben?

5. Zusätzliche Informationen über den Release

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Physische Medien haben MusikerInnen und Labels den nötigen Raum gegeben, um etwas über ihre Musik zu sagen.

“Liner Notes” waren die erste Anlaufstelle, wenn man neugierig war, was so hinter den Kulissen der Musik ablief.

Ursprünglich waren sie nichts Anderes als Text, der auf die Schutzhülle von Langspielplatten gedruckt wurde.

Doch mit der Zeit umfasste der Begriff auch Details zur Produktion, zusätzliche Informationen und anderes künstlerisches Material.

Liner Notes waren Teil einer physischen Ära, die sich bis zum CD-Hüllen-Booklet erstreckte.

Da man dank Liner Notes interessante Details über die Erschaffung seiner Lieblingsmusik geliefert bekam, trugen sie immens zur Magie physischer Musik bei.

Eifrige HorerInnen haben nach wie vor einen wahnsinnigen Appetit auf solche Art von Informationen. Es lohnt sich zu versuchen, solch eine Art von Entdeckung mit dem eigenen Release auch zu liefern.

Du solltest absolut jede einzelne Person erwähnen, die an deinem Album mitgearbeitet hat. Liste die Bandmitglieder und ihre jeweilige Rolle auf. Erwähne, wo und wann es entstanden ist. Mach eine List mit Leuten, denen du besonders dankbar bist.

Direkte Verbindungen zur realen Welt machen ein digitales Album menschlicher.

6. Die Anziehungskraft musikalischer Objekte

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Der wichtigste Aspekt physischer Musik ist die beständige Liebe und Zelebration, die die Leute ihren Platten entgegenbringen.

Früher hat deine Plattensammlung viel über dich und die musikalische Landschaft, in der du aufgewachsen bist, ausgesagt.

Wie kommt es, dass fast alle in einer bestimmten Altersgruppe eine Kopie von Frampton Comes Alive besaßen? Manche Platten wurden als pure Objekte zum Teil der Musikszene.

Der physische Raum, den eine Plattensammlung einnehmen konnte, ist nach heutigen Maßstäben geradezu atemberaubend. Und trotzdem schleppten Leute ihre Sammlungen hin und her und sträubten sich hartnäckig, ihre kostbaren Schätze aufzugeben.

Der physische Raum, den eine Plattensammlung früher einnehmen konnte, ist nach heutigen Maßstäben geradezu atemberaubend.

Nichtsdestotrotz schaffen es auch moderne Alben, eine solche Bewunderung hervorzurufen. Großartige Releases können nach wie vor ein ganzes Genre definieren und für unsere Identitiät unabdingbar sein, egal ob digital oder physisch.

Egal, mit welchem Format du arbeitest – es ist nie verkehrt, nach dem gleichen kulturellen Einfluss zu streben, der dafür gesorgt hat, dass Leute ihre LPs wie Kostbarkeiten behandelt haben.

Physisch gedacht

Die physischen Formate von gestern stecken voller Geschichte und es ist verlockend, einen Zustand des Verfalls zu deklarieren, wenn das Besitzen von Musik als physisches Objekt ein Relikt der Vergangenheit ist.

Doch statt entrüstet oder resigniert die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen, ist es viel besser, einfach nur richtig gute Musik zu machen.

Außerdem können wir uns, wenn wir uns der Stärken des Mediums, mit dem wir arbeiten, besinnen, viel besser auf die Möglichkeiten konzentrieren, die es uns erlauben, unsere musikalische Gegenwart zu gestalten.

Jetzt da du von den Lektionen des analogen Zeitalters gelernt hast, kannst du sie auf deine eigene Musik anwenden – auch, wenn sie im digitalen Raum zu Hause ist.